Das Backen eines Stollens
Der Dresdner Christstollen unterliegt strengen Vorgaben, die regelmäßig vom Stollenverband überprüft werden. Nur eine Auswahl bestimmter, erlesener Zutaten ist für das Backen eines Dresdner Christstollens zugelassen.
Im Folgenden finden Backliebhaber ein Rezept, mit dem Sie sich Ihren eigenen Christstollen zu Hause einfach nachbacken können.
Rezept für den klassischen Dresdner Christstollen
Zutaten für 2 mittelgroße Stollen:
​
-
500 g Weizenmehl
-
250 ml Milch (lauwarm)
-
100 g Zucker
-
200 g Butter (weich)
-
100 g Schweineschmalz (alternativ: Butter)
-
1 Würfel frische Hefe (42 g) oder 2 Päckchen Trockenhefe
-
1 Prise Salz
-
1 Päckchen Vanillezucker
-
1 TL Zimt
-
1/2 TL gemahlener Kardamom
-
1/2 TL Muskatnuss
-
Abrieb einer unbehandelten Zitrone
-
200 g Rosinen (idealerweise in Rum eingelegt)
-
100 g Zitronat
-
100 g Orangeat
-
100 g gemahlene Mandeln
-
50 g gehackte Mandeln
-
Butter und Puderzucker (zum Bestreichen und Bestäuben)
Zubereitung:
​
1. Vorteig vorbereiten:​
100 g Mehl in eine Schüssel geben, die Hefemilch dazugeben und zu einem glatten Teig verrühren.
Den Vorteig zugedeckt an einem warmen Ort etwa 30 Minuten gehen lassen, bis er Blasen wirft und sich das Volumen vergrößert hat.
​
2. Die Hefe in der lauwarmen Milch auflösen und einen Teelöffel Zucker hinzufügen.
​
3. Hauptteig herstellen:
Das restliche Mehl in eine große Schüssel geben. Den Vorteig, Zucker, Salz, Vanillezucker, Zimt, Kardamom, Muskatnuss und den Zitronenabrieb hinzufügen.
Die weiche Butter und das Schweineschmalz (alternativ nur Butter) dazugeben und alles gut verkneten, bis ein geschmeidiger Teig entsteht.
​
4. Trockenfrüchte und Nüsse hinzufügen:
Die Rosinen (vorzugsweise über Nacht in Rum eingeweicht), Zitronat, Orangeat sowie die gemahlenen und gehackten Mandeln unter den Teig kneten. Den Teig erneut abgedeckt an einem warmen Ort ca. 60 Minuten gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat.
​
5. Stollen formen:
Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche halbieren und zu zwei Stollen formen. Dazu den Teig zu einem flachen Rechteck ausrollen und die längere Seite zur Mitte hin umschlagen, sodass der typische Stollenwulst entsteht.​
​
​6. Backen: Den Stollen auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und erneut etwa 20 Minuten ruhen lassen. Währenddessen den Ofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
Die Stollen im vorgeheizten Ofen ca. 50-60 Minuten backen. Wenn sie zu dunkel werden, mit Alufolie abdecken.
​
7. Buttern und bestäuben: Die frisch gebackenen Stollen sofort mit flüssiger Butter großzügig einstreichen und mit Puderzucker bestäuben. Diesen Vorgang mehrmals wiederholen, damit der Stollen eine dicke Zuckerkruste erhält.
​
8. Reifen lassen: Den Stollen in Alufolie oder Stanniolpapier einwickeln und an einem kühlen Ort mindestens 1-2 Wochen ziehen lassen, damit er sein volles Aroma entfalten kann.
​
Servieren: Nach der Reifezeit wird der Stollen in dünne Scheiben geschnitten und zu Kaffee oder Tee serviert. Ein echter Genuss zur Weihnachtszeit! Guten Appetit!
​
Hinweis: Bitte denken Sie daran, den Stollen kühl und am besten an einem dunklen Ort zu lagern, um die Frische zu gewährleisten. Christstollen hält sich so ca. 4 bis 6 Wochen.
​​
Geheimtipps:
​
1. Rosinen in Rum einlegen
Lange Einweichzeit: Die Rosinen am besten 1–2 Tage vor der Zubereitung in Rum oder einem Likör deiner Wahl einlegen. Das sorgt dafür, dass die Rosinen das Aroma vollständig aufnehmen und saftig bleiben.
​
2. Frische Zitrusschalen
Anstelle von fertigem Zitronat und Orangeat können Sie frisch gehackte kandierte Zitronen- und Orangenschalen verwenden. Sie sind oft aromatischer und haben eine weichere Konsistenz
.
3. Kalte Zutaten verwenden
Anders als bei vielen Hefeteigen kann es helfen, den Teig mit kalten Zutaten (Butter, Schmalz) zu kneten. Der Teig wird dadurch etwas fester und erhält beim Backen die typische dichte Konsistenz des Christstollens.
​
4. Gewürze frisch mahlen
Die Verwendung von frisch gemahlenen Gewürzen wie Zimt, Kardamom oder Muskatnuss verleiht dem Stollen ein intensiveres Aroma. Auch ein Hauch Piment oder Nelkenpulver kann für eine besondere Note sorgen.
​
5. Mandeln anrösten
Röste die gehackten Mandeln kurz in einer Pfanne ohne Fett an. Das bringt noch mehr Aroma in den Stollen und verleiht den Nüssen einen intensiveren Geschmack.
​
6. Mehrfache Butter-Schichten
Es ist wichtig, den Stollen nach dem Backen mehrfach mit geschmolzener Butter zu bestreichen und dann dick mit Puderzucker zu bestäuben. Der Trick: Warten Sie zwischen den Schichten, bis die Butter etwas eingezogen ist. Dadurch bildet sich eine leckere Butter-Puderzucker-Kruste, die den Stollen saftig hält.
​
​​7. Reifezeit verlängern
Wenn Sie die Geduld aufbringen können, lassen Sie den Stollen mindestens 2 Wochen, besser noch 3–4 Wochen reifen. Je länger er ruht, desto intensiver wird das Aroma, da die Gewürze und die Früchte Zeit haben, sich zu entfalten.
​
8. Lagerung in Pergamentpapier
Wickeln Sie den Stollen nach dem Bestreichen und Bestäuben nicht nur in Alufolie, sondern zusätzlich in Pergamentpapier. Es lässt den Stollen atmen, verhindert aber gleichzeitig, dass er austrocknet.
​
9. Lagerung
Den Christstollen am besten in einer Blechdose oder in einer Holzkiste lagern. Das sorgt dafür, dass er gleichmäßig Feuchtigkeit behält und nicht zu hart wird. Man kann zusätzlich einen Apfel (in Alufolie gewickelt) in die Dose legen, um Feuchtigkeit zu spenden.
​
10. Backen bei niedriger Temperatur
Wenn Sie Zeit haben, können Sie den Stollen bei niedrigerer Temperatur (150–160°C) für eine längere Zeit backen (etwa 70–80 Minuten). Dadurch trocknet er weniger aus und bleibt saftiger.
​
11. Aromatische Fettmischung
Wenn du keinen Schmalz verwenden möchtest, kannst du auch eine Mischung aus Butter und Butterschmalz verwenden. Butterschmalz bringt eine leicht nussige Note und hält den Teig besonders lange frisch.​​​